9 ½ Wochen

Nun befinden wir uns in der Woche 9 ½ mit dem Becken. Es gab Zuwachs. Da die Wasserwerte nun schon geraume Zeit stabil sind, habe ich kurzerhand ein Großteil der Algen manuell entfernt, über den Rest haben sich die Bewohner hergemacht und schon einen guten Teil davon weggenascht. Die Drahtalgen im Technikbecken sind schon etwas größer geworden, offenbar genügt ihnen die Beleuchtung. Also war Platz für weiteren Besatz, ein paar Korallen und die ersten beiden Fische, 2 Clownfische. Hier ein paar Bilder. Leider hat sich die knall orangene Blasenanemone für die Clowns 1 Tag nach Einsatz in eine Höhle des Riffgesteins zurückgezogen, damit ist sie (noch) auf keinem Foto. Hoffen wir, dass sie da bald wieder rauskrabbelt.

 

Hier noch ein Video der Hammerkoralle, die sich schön in der Strömung bewegt. In dem Video fliegt relativ viel im Wasser rum, da ich kurz davor die Scheiben geputzt hatte.

Nun werden wir über die Zeit den Besatz langsam aufstocken, ev. auch mal mit größeren Korallen, hier sind erst einmal nur kleine Ableger reingekommen.

8. Woche: Verstärkung

Wie angekündig, wurde es Zeit, dass Verstärkung in das Becken einzieht. Zunächst kam endlich etwas in das Technikbecken, das nun schon eine Weile eine eigene Beleuchtung Marke Eigenbau samt Zeitschaltuhr hat (LED Panel, Kühlkörper, Lüfter, Silikon, Plexiglas, Konstantstromquelle dank Unterstützung meines Kumpels). Hier mal ein Bilderupdate dazu.

Zwei Büschel Drahtalgen oder auch Perlonalgen (Chaetomorpha linum) sollen dort ab jetzt ihr Unwesen treiben.

Wieder in mehreren Tüten eingekauft

kamen 10 weitere Einsiedler dazu, darunter 1 roter, nachdem von den bisherigen 6 Stück von unseren täglich durchzählenden Kids schon länger 1 roter und 1 blauer vermisst werden. Ich habe eine größere Krabbe im Verdacht, die sich unter einem der Felsen eine schöne Höhle in den Sand gegraben hat.

Entsprechend groß und spannend anzuschauen war das anfängliche Gewusel, bis sich alles verteilt hat.

Dazu noch eine grabende Babylonia sp. Schnecke, die direkt in den Sand abgetaucht ist.

Außerdem haben wir nun 3 Garnelen (Lysmata wurdemanni) in unserem Becken, die sich hoffentlich brav über die Glasrosen/Trompetenanemonen (Aiptasia diaphana) hermachen. Zunächst sind die 3 allerdings sehr fix in den Höhlengängen des Riffgesteins verschwunden.

7. Woche: Die Einfahrphase dauert an

Die Wasserwerte sind recht stabil, leider geht das Nitrat noch nicht wirklich zurück. Also dauert die Einfahrphase bis zum ersten Korallenbesatz an. Hier mal ein Überblick der aktuellen Werte.

Temperatur [°C] pH-Wert Salzgehalt [g/cm3] Nitrit NO2-
[mg/l]
Nitrat NO3-
[mg/l]
Phosphat PO43-
[mg/l]
Wasserhärte [°dH] Silicat Si/SiO2
[mg/l]
25 7,5-8,0 1,025 <0,01 12,5 <0,02 8 <0,1

Die Röhrenwürmer wachsen friedlich. Der Krill hat sich nun gut entwickelt und kreist frech durch das Becken mangels Gefahr.

Erinnert an die Urzeitkrebse aus alten YPS Heftchen.

Da somit genug Zeit übrig ist, habe ich mal ein Online Meerwasser Lexikon bemüht und recherchiert, wie die Tierchen eigentlich heißen, die sich da so in unserem Becken so tummeln.

Der Sanddollar Seeigel Clypeaster humilis pflügt seine Bahnen, genau wie der Herz-Seeigel alias Maretia planulata, der sich nun auch mal an die Scheibe getraut und damit sichtbar gemacht hat.

Die Einsiedler (braun mit gestreifen Beinen der Sorte Clibanarius, Blaubein alias Clibanarius tricolor oder rot alias Paguristes cadenati schnippeln den Algenrasen weg, kommen aber nicht hinter, da es für die 300l wohl doch noch zu wenige sind.

Die Flitzekrabbe alias Percnon gibbesi pendelt zwischen den Steinen und futtert. Man kann wohl anhand der Scherengröße unterscheiden, ob es Männchen oder Weibchen ist. Männchen haben den, äh die größeren. Mal schauen, ob sich ggf. ein Gegenpart irgendwo findet.

Die nächsten Tage werde ich mir noch ein paar mehr Einsiedler und Glasrosen fressende Garnelen alias Lysmata wurdemanni zulegen, da ich mittlerweile mindestens 10 Glasrosen also Trompetenanemonen alias Aiptasia diaphana Sprößlinge gezählt habe, und das ohne lange danach zu suchen. Die Alternative mit der Glasrosen fressenden Schnecke alias Aeolidiella stephanieae ist mir zu teuer, und diese verhungern wohl sogar am Ende. Dazu kommen dann noch Nahrungskonkurrenten für die Grünalgen aus der Sorte Caulerpa (z.B. Taxifolia, Racemose oder Prolifera), die ich in das im unteren Schrank befindliche Technikbecken, nun mit separater Beleuchtung, packen werde. Es gibt ein paar Bestell-Shops mit Direktlieferservice (24h). Das werde ich dafür wohl mal ausprobieren.

6. Woche: Nicht viel neues

Die Crew im Becken chillt. Man hängt ab und wartet auf die gewünschten Wasserwerte, die die Einfahrphase abschließen. So stark wie die Grünalgen noch sprießen, wird das allerdings noch eine Weile auf sich warten lassen.

Derweil wachsen die Glasrosen noch etwas vor sich hin und hängen die Nesseln in die Strömung.

Glasrose

Nachdem die große Krabbe die eine Aquariums-Ecke samt Gestein kahl gefuttert hat, hat sie sich einen neuen Lieblingsplatz gesucht am mitterlen Stein.

Krabbe am Stein

Hier das Schauspiel mal in einem kurzen Video:

Der Sanddollar zieht seine Kreise, die komplette Kieselalgenbeschichtung auf dem Sand ist weggenascht. Bequeme Einsielder-Krebse nutzen den Taxi-Service durch das Becken.

Sanddollar

Da bleibt nur abhängen bis zur nächsten Woche und die Beine baumeln lassen.

Einsiedlerkrebs

5. Woche: Ungebetene Gäste

Zwischenstand 23.09.12

Mittlerweile haben die Erstbesatzer gut die Hälfte aller Algen aufgenascht. Die große „Flitze“-Krabbe hat sich einen Lieblingsplatz gesucht und die Einsiedler schon mehrmals die Gehäuse gewechselt. Die leeren Schneckenhäuser vom letzten Atlantik-Urlaub kommen sehr gut an. Offenbar bekommt den Einsiedlern das reichhaltige Nahrungsangebot recht gut, denn zwei von Ihnen haben sich mittlerweile bereits gehäutet. Auch der Sand-Dollar und der Herz-Seeigel haben schon deutlich den Boden umgepflügt. Im Technikbecken ist nun eine Lampe angebracht, diese wird in Zukunft die für dort geplanten Großalgen beleuchten. Hier ein paar Bilder zum Zwischenstand. Da ich noch etwas mit dem neuen Foto experimentiere sind sie allerdings noch nicht perfekt.

Leider haben sich auch die ersten ungebetenen Gäste eingenistet: Glasrosen, um deren Beseitigung ich mich in Zukunft noch kümmern muss. Da im Moment allerings noch keine anderen Bewohner unter ihnen leiden können, ist keine Hetze angesagt. Entweder z.B. die Methode mit Zitronensaft oder die mit den Fress-Schnecken.

Hier noch ein Video einer Glasrose in der Strömung:

4. Woche: Die Erstbesatzung hält Einzug

Zwischenstand 16.09.12

Nun sind seit ca. 2 Wochen die Nitritwerte stabil (0 mg/l) und damit ist es möglich die Putzertruppen loszulassen. Die Bakterienimpfungen fruchten. Die Grünalgen sind gesprossen, die Kieselalgen noch nicht weg und so gibt´s auch genug zu futtern für die neuen Bewohner.

Insgesamt kamen nun

  • 12 Turbosschnecken
  • 6 Einsiedlerkrebse (2x rot, 2x blau, 2x braun)
  • 1x Sand-Dollar
  • 1x Herz Seeigel
  • 1x gestreifte Krabbe

ins Becken.

Turboschnecken

Den Einsiedlerkrebsen scheint es recht gut zu gehen. Ein kleinerer (blauer) ist direkt in einer der leeren Muscheln, die mit dem Sand kamen, umgezogen. Auf die Idee gebracht, haben wir ein paar leere gesammelte Schneckenmuschelhäuser in verschiedenen Größen, die wir im Sommerurlaub am Meer gesammelt hatten, in das Becken gesenkt und siehe da, direkt ist ein zweiter dort hinein umgezogen.

Einsiedlerkrebse

Davon gibt es auch ein Video:

So ein Sand-Dollar ist eine witzige Sache. Kaum hingelegt sammeln die vielen winzigen Häarchen auf seiner Oberseite die Umgebungssandkörner und Muschelreste und schieben sie über ihn. Er ist in wenigen Minuten zugedeckt und schiebt sich ab dann unter dem Sand im Becken entlang.

Sand-Dollar

Der Herz-Seeigel war nur kurz nach dem Einsetzen noch zu sehen. Auch er war innerhalb von Minuten im Sand vergraben und pflügt dort nun fleißig alles um. Die Ecke, in die er mit dem Sand-Dollar zusammen eingesetzt wurde, ist mittlerweile gut umgepflügt und die beiden wandern nun in die anderen Beckenbereiche.

Herz-Seeigel

Eigentlich haben wir ja bereits Krabben im Becken. Da man diese aber selten sieht und im Zoo-Geschäft die hier einfach extrem quirlig und überhaupt nicht scheu war, kauften wir sie trotz des recht hohen Preises. Leider ist sie verletzt und 1 Bein fehlt, dafür macht ihre Wuseligkeit aber alles wett und es macht Spass diesem Algenfresser zuzuschauen. Auch wenn sie mit Sicherheit einen wissenschafltlich klingenden Fachnamen hat, heißt sie bei uns daher schlicht Flitze-Krabbe.

Flitze-Krabbe

Auch hier ein kleines Video:

Wie schonmal erwähnt ist so ein Becken auch noch komplett ohne Fischbesatz ziemlich spannend, sogar für unsere Kids. Die zwei aufmerksamen Beobachter entdecken das meiste Getier im Becken.

Der rote ist „meiner“, der blaue ist „deiner“.